Marburger Land Amöneburg "Amanaburch-Tour" 29.05.2021



Ausgangspunkt der Wanderung war
"Amöneburg"

Anforderung:

ca. 3 Std. mit Pausen / 11 Km / 230 Hm

Kartenmaterial:

Alte Topo Freizeitkarte Hessen TF 50 1:50.000 Marburger Land

Einkehr:

Marktplatz Amöneburg & Brücker Mühle

Anreise mit dem Auto:

Über die A5 bis Gambacher Kreuz --> Gießener Südkreuz A485 B3 --> Marburg --> Abfahrt Ebersdorfer Grund L30048 --> Amöneburg


Weg Markierung: Weißes "A" auf blauen Grund -->


Karte mit Track der Wanderung
Karte


Profil der Wanderung
Profil


Markierung
Logo

Wanderbeschreibung

Zertifizierter Premiumwanderrundweg um den Erholungsort Amöneburg mit Panoramablicken, Naturschutzgebiet, Basaltfelsen, Burgen und historischer Altstadt

Die Amanaburch-Tour ist ein rund 10 km langer Rundwanderweg, der den Wanderer im anerkannten Erholungsort Amöneburg über Berg und Tal führt. Auf dem weithin sichtbaren Berg wandern Sie entlang an Basaltfelswänden und entdecken dabei die Fauna und Flora eines seit 1927 ausgewiesenen Naturschutzgebietes. Belohnt wird man von oben ebenso wie von unten mit einzigartigen Aus- und Anblicken.

1300 Jahre Amöneburg In diesem Jahr 2021 feiert Amöneburg sein 1300 jähriges Bestehen. Rund um das Jubiläum und die Feierlichkeiten kümmert sich der Verein »Amöneburg 13Hundert« der sich im Jahr 2018 gegründet hat. Leider fallen die Feierlichkeiten Corona bedingt kleiner aus oder verschieben sich nach hinten. Eine schöne Aktion werden die 13 bemalten Telekom-Kästen in Amöneburg und seiner Stadtteile darstellen.

Stiftskirche Amöneburg Gestartet bin ich vom Parkplatz an der Stadtmauer. Durch die verwinkelten Gassen der Altstadt ging es zum Marktplatz. Um den Platz stehen viele alte Gebäude. Die sehenswerte Altstadt steht unter Denkmalschutz. Neben dem am Marktplatz gelegenen Rathaus findet man das Museum und das Naturschutz-Informations-Zentrum.
Gastronomiebetriebe laden hier zum Verweilen ein.
Bergauf bin ich weiter zur 365 Meter über dem Meer gelegenen Stiftskirche. Die katholische Kirche ist St. Johannes gewidmet, ihr Vorgänger diente zwischen 1360 und 1803 als Kirche eines Kollegiatstiftes.

Weiter führte mich die Wanderung nun durch einen kleinen Urwald zu einem Spielplatz mit einer herrlichen Aussicht Richtung Homberg/Ohm. Dort habe ich auf dem Waldsofa eine Pause eingelegt. Nach einer kleinen Runde um die »Wenigenburg«, wo eine Phantastische Aussicht über das gesamte südliche Amöneburger Becken zu genießen ist.
Panorama Durch die historische Kulturlandschaft mit stark besonnten Magerrasensteilhängen, die möglichst mit geringem Aufwand erhalten werden. Das schaffen die Ziegen mit »BISS«. Man kann auch beim Wandern durch das Ziegengehege Bekanntschaft mit Eseln machen. Beim sogenannten »Rabenkopf« befindet sich ein idyllischer Rastplatz.

Wölbwiesen Im Tal angekommen ging es weiter durch die Wölbwiesen zum Bekassinenloch. Wölbwiesen, bzw. Wölbäcker sind als historische Landnutzungsform schon aus der vorrömischen Zeit dokumentiert. In der Ohmaue bei Amöneburg wurden sie von 2007 bis 2012 als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahme neu angelegt, und so wurde ein Mosaik unterschiedlicher Grünland-Bedingungen geschaffen. Wenn das Wasser nach Überschwemmungen nur langsam versickert, entstehen nasse, kurzrasige Flächen als Brutplätze für Bekassine, Kiebitz und Braunkehlchen. Mit etwas Glück kann man hier auch viele Feldlerchen, Storch und Großen Brachvogel bei der Nahrungssuche beobachten. Die Bekassine ist der Vogel des Jahres 2013. Eine weitere Schautafel informiert über die Vogelwelt an einem schattigen Rastplatz.

Brücker Mühle Jetzt ist es nicht mehr weit zum Kultur- und Industriedenkmal «Brücker Mühle«. Die Brücker Mühle ist ein lebendes Industriedenkmal, das in dritter Generation geführt wird. Die Mühle besitzt ein Wasserkraftwerk. Sie ist funktionsfähig und kann nach Absprache besichtigt werden. Der Hof verfügt über Gastronomie, und es gibt einen gut sortierten Bioladen. Am 21. September 1762 fand um den hier gelegenen Ohmübergang die Schlacht an der Brücker Mühle zwischen französischen Truppen auf der einen Seite und einer vor allem Friedenstein« beim Wirtshaus aus hannoverschen, braunschweigischen und hessischen Truppen zusammengesetzten Streitmacht auf der anderen Seite statt – eine der letzten größeren Kampfhandlungen des Siebenjährigen Krieges. Der seitens der französischen Verbände angestrebte Übergang über die Ohm gelang nicht. Die Truppen beider Seiten blieben bis zu einem Waffenstillstand, der am 15. November im Wirtshaus an der Brücker Mühle geschlossen wurde, in ihren Stellungen liegen. An diesen Waffenstillstand erinnert der »Friedenstein« beim Wirtshaus. Die Mühle befindet sich nahe der Kreuzung des Radfernweges R6 mit dem Lange-Hessen-Radweg. Vor Ort informieren weitere Tafeln.

Lindaukapelle Nach einer Kaffeepause mit selbst gebackenen Kuchen bin ich gut gestärkt der Tour weiter gefolgt und am ehemaligen Bahnhof vorbei zur »Lindaukapelle« Am Nordhang der Amöneburg lädt die Magdalenen-Kapelle, die im Volksmund Lindaukapelle genannt wird, zum Innehalten ein. Die Kapelle befindet sich an der Stelle des im 13. Jahrhundert wüst gefallenen Dorfes Lindau. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1867. Hier vorbei ist der Hl. Bonifatius im achten Jahrhundert auf die »Amanaburch« (= Burg über der Ohm) gelangt, wovon sich der heutige Stadtname ableitet. Die Lindaukapelle ist ein beliebtes Wallfahrtsziel für Pilger und Gläubige, und bei ihr werden im Juli Gottesdienste im Freien gehalten. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 721, als Bonifatius von der fränkischen Bergfeste »Amanaburch« aus sein Missionswerk begann.

Waschbach Nach Überquerung der Strasse kommt man zum nächsten Höhepunkt der Tour, dem »Waschbach«. Hier soll der Hl. Bonifatius seine Tauffeiern abgehalten haben. Im 15. Jahrhundert wurde die Brunnenstelle zum Waschplatz erweitert. Das Gelände war der städtische Bleichplatz mit eigener Hütte, dem sogenannten Bleicherhäuschen. Eine Erfrischung für die müden Füße ist hier möglich. Aber Achtung, die mit Moos grünbewachsenen nassen Buntsandsteine sind sehr sehr rutschig!

Steil bergauf kommt man an der Felsformation »Am Kloppwerk« vorbei. Hier befand sich das ehemalige, um die Jahrhundertwende betriebene Kloppwerk des früheren Basaltsteinbruches. Im 19. Jhdt. gab es mehrere Steinbrüche oder Orte mit Basaltvorkommen, aus denen die Stadt Amöneburg Basaltsteine für Straßen und Hausbau oder Grenzsteine verkaufte. Das eigentliche Basaltwerk Amöneburg war eine eingetragene GmbH, die am 5. Mai 1923 gegründet wurde. Im Jahr 1927 arbeiteten dort 24 Arbeiter. Ab 1928 wurde eine Werkbahn eingesetzt. Es handelte sich um eine »mit Rohöl Motor zu betreibende Feldbahn (Loren), die die Steine auf Schienensträngen bis zum Bahnhof Amöneburg« zu einer Laderampe zum Abtransport beförderte.

Altstadt Nun schlängelt sich ein Pfad den Berg hinauf (im Volksmund: Schlangenpfad) von wo man bereits herrliche Ausblicke genießen kann. Die ersten Reste der alten Stadtmauer werden beim Mauerrundweg sichtbar. Schon aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. finden sich Siedlungsspuren. Später bauten die Kelten im 3. Jahrhundert v. Chr. den Berg an der »Amana« (d.h. Ohm) zur befestigten »Amanaburg« aus.

Tipp: Eine Einkehr auf dem Marktplatz des historischen Städtchens rundet die Wanderung optimal ab, bevor man vom Parkplatz wieder die Heimreise antritt.

Schön war die abwechslungsreiche Wanderung, und das Wetter hat sich im Mai von seiner besten Seite präsentiert!

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