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GrenzGänge Ost XXII vom 22.07. - 01.08.2016



Zeitpfeil 2011 --> "GrenzGänge XX - Erfahre die Grenzen"


Eigene Grenzen überwinden, alte Grenzen erfahren, innere Grenzen abbauen und äußere Grenzen verstehen - unsere GrenzGänge sind im wahrsten Sinne des Wortes eine Grenzerfahrung.

Grenzübergangsstelle Marienborn Wir wollen mit aufmerksamen Sinnen Vergangenheit und Gegenwart betrachten und auf historischen und landschaftlich schönen Wegen Grenzen an-, ab- und überfahren. Grenzerfahrungen - entweder ganz persönliche oder in der Gruppe erlebte - stehen an der Tagesordnung. Wir kommen ins Gespräch miteinander und möchten Appetit auf Land und Leute machen.

Wir brechen im ostfälischen Helmstedt auf, folgen den Spuren Heinrich des Löwen, der die deutsche Grenze ins Slawenland vorantrieb. An der Gedenkstätte "Grenzübergang Marienborn" rasten wir auf der ergrünenden Grenze der ehemaligen DDR, wechseln über vergangene deutsche Kleinstaatengrenzen ins preußische Kernland nach Brandenburg und Potsdam und kreuzen mit der S-Bahn die diversen Berliner Grenzanlagen und die grenzenlosen Baustellen der Bundeshauptstadt Berlin. Im Tränenpalast, dem ehemaligen Grenzübergang Friedrichstraße, und am Prenzlauer Berg werden wir kulturelle Grenzen des Zusammenwachsens studieren. In der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, dem ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen und im jüdischen Museum gedenken wir der deutscher Ausgrenzungen in Geschichte und Gegenwart, in Eberswalde erleben wir am Beispiel Nationalpark und Biosphärenreservat, wie und warum dem menschlichem Handeln auch Grenzen gesetzt werden müssen und schließlich werden wir entlang beider Ufer des Grenzflusses Oder historische und aktuelle Grenzbetrachtungen anstellen.
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Dabei erleben wir die vergangene Zeit durch Gespräche mit Zeitzeugen, sowie den Wandel der Zeit durch Expertenrunden und versuchen auch einzelne Ausblicke in die Zukunft zu geben. Besonderen Wert haben wir auf Gespräche mit unterschiedlichen PolitikerInnen und InitiativlerInnen gelegt.

Die GrenzGänge sind eine intensive, persönliche und kontroverse Beschäftigung mit der Geschichte der friedlichen Revolution in Deutschland. In einer kleinen Gruppe werden in 10 Tagen einmalige Eindrücke gesammelt. Dabei soll der Bildungsurlaub ein ganzheitliches Erlebnis werden. Nicht nur die ungewöhnliche Fortbewegung auf dem Rad, sondern auch die individuellen übernachtungsorte - z. B. der Hüttenpalast Berlin - sollen einen schönen Rahmen zum intensiven Programm bieten.

Ungeplante Kommunikation gehört zudem zum Programm jeder Radreise. Wir freuen uns, mit und in der Reisegruppe selbst unterschiedliche Grenzerfahrungen zu sammeln und auf einen gemeinsamen Weg zu bringen. Ein Nachbereitungstreffen soll die gemeinsamen Erfahrungen zusammenfassen - für weitere eigene GrenzGänge oder zum privaten Nachfahren.

"Die GrenzGänge 2011 lassen sich als vielfältiges und reichhaltiges Angebot beschreiben. Sowohl unterwegs als auch durch das Programm an den einzelnen Stationen wurden Einblicke in verschiedene Aspekte der DDR und deutsch-deutschen Geschichte sowie Transformationsprozesse seit der "Wiedervereinigung"" gegeben. [...] Individuelle Wahrnehmungen auf der Tour und die Eindrücke aus den Begegnungen an den unterschiedlichen Stationen konnten zu einem differenzierten Blick auf die historisch gewachsene Situation in Ostdeutschland beitragen. Hervorzuheben ist dabei die Einbindung sehr unterschiedlicher Perspektiven und von Orten, die sonst von Bildungsveranstaltungen kaum angesteuert werden."

Zeitpfeil 2011 --> © Bericht zur Teilnehmenden Beobachtung der GrenzGänge 2011 von der Heinrich Böll Stiftung

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Einleitung

Der poetische Einstieg unserer beiden erfahrenen Reiseleiter hat mich sehr berührt. Daher hier etwas ausführlicher die Wanderungen durch die Mark Brandenburg Teil I Wer in die Mark reisen will, der muss zunächst Liebe zu Land und Leuten mitbringen, mindestens keine Voreingenommenheit. Er muss den guten Willen haben, das Gute gut finden, anstatt es durch krittliche Vergleiche totzumachen.
Der Reisende in der Mark muss sich ferner mit einer feineren Art von Natur- und Landschaftssinn ausgerüstet fühlen. Es gibt gröblich Augen, die gleich einen Gletscher oder Meeressturm verlangen, um befriedigt zu sein...diese mögen zu Hause bleiben.
Es ist mit der märkischen Natur wie mit manchen Frauen. Auch die hässlichste hat noch sieben Schönheiten. Ganz so ist es auch mit dem Land zwischen Oder und Elbe. Wenige Punkte sind so arm, dass sie nicht auch ihre sieben Schönheiten hätten. Man muss sie nur zu finden verstehen. Wer das Auge dafür hat der wage es und reise. Es wird einem selten das Schlimmste zugemutet. Aber es kommt doch vor und keine Lokalkenntnis, keine Reiseerfahrung reichen aus, dich im Voraus wissen zu lassen, wo es vorkommen wird und wo nicht. Zustände von Armut und Verwahrlosung schieben sich in die Zustände modernen Kulturlebens ein. Regeln sind nicht zu geben. Sicherheitsmaßregeln nicht zu treffen. Wo es gut sein könnte, da triffst Du es vielleicht schlecht, und da, wo Du das Kümmerlichste erwartest, überraschen Dich Luxus und Behaglichkeit.
Und letztens. Wenn Du das Wagstück wagen willst, füll Deinen Beutel mit Geld. Reisen in die Mark ist alles andere als billig. Nimmst Du Anstoß an solchen Ärgernissen, dann bleibe zu Hause. Hast Du aber, wie die Engländer sagen, Deine Seele fertig gemacht und bist Du zu dem Resultat gekommen, ich kann es wagen: „nun denn!“ so wag es. Das Beste aber, dem Du begegnen wirst, werden die Menschen sein. Vorausgesetzt, dass Du dich darauf verstehst das rechte Wort für den gemeinen Mann zu finden. Du wirst, wenn Du Heim kommst nichts auswendig Gelerntes gehört haben, wie auf den großen Touren wo alles seine Taxe hat. Der Mensch selber aber wird sich vor Dir erschlossen haben.
Theodor Fontane
Wer das gesamte Werk in einer sehr interessanten DDR-Fassung, die Grenzgänge noch einmal aus anderer Perspektive und Zeit beleuchtend, genießen möchte kann dies unter … tun:

An Simone und Mirko herzlichen Dank für ALLES!

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Beschreibung der Tour von den Teilnehmern der GrenzGänge Ost 2016


Freitag den 22.07.2016 von Michael Engel

Endlich ist es soweit! 2015 hatte ich mich zu dem Bildungsurlaub "GrenzGänge Ost XXI" bei der Heinrich Böll Stiftung angemeldet. Leider musste ich diesen Termin wegen Grenzübergangsstelle Marienborn akuter Knie-Probleme kurz vorm Start absagen. Erstaunt war ich, dass diese Bildungsreise 2016 wieder auf dem Programm stand, da 2015 diese als letztes Mal angekündigt wurde. Optimistisch habe ich mich vor meiner Knie OP im Februar für das Jahr 2016 wieder angemeldet, und eine Bestätigung für die Teilnahme der "GrenzGänge Ost XXII" bekommen. Jetzt musste erst mal das Knie im April in der BGU Frankfurt erneuert werden. Nach gelungener Operation kam ich für 4 Wochen nach Bad Liebenstein auf Reha. Weiter wurde ich mit Krankengymnastik Terminen überhäuft, zu meinem Vorteil. Im Juni habe ich dann die ersten Fahrrad-Exkursionen unternommen, und sie sind positiv ausgefallen. Optimistisch habe ich dann auf den Start Termin für den Bildungsurlaub weiter trainiert mit meinem E-Bike (Pedelec).

Am 22.07.2016 war es dann soweit. Die Beiden Fahrradtaschen waren gepackt, das Fahrrad auf dem Heckträger meines Busses montiert und so bin ich um 10:00 von Frankfurt in Richtung "Helmstedt" gestartet. über die A5 und weiter der A7 folgend ging es zum Treffpunkt der "Politischen Bildungsstätte" in Helmstedt, wo ich um 13:30 eintraf. Habe dann mein Zimmer bezogen und auf der Terrasse auf weitere Teilnehmer gewartet. Um 14:00 haben wir, die Bildungsurlauber in Summe 16(1) bei einer Kaffeerunde uns kurz vorgestellt, und den Kuchen und Kaffee genossen. Mirko und Simone haben uns über weitere Details der Fahrradtour informiert.
Grenzübergangsstelle Marienborn
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Um 15:00 wurde es dann ernst mit dem Bildungsurlaub! Abfahrt mit dem Fahrrad zum ehemaligen Grenzübergang "Marienborn". Hier haben wir eine 2 Stündige exklusive Führung mit einer Zeitzeugin der "Frau Müller" durch die Geisterstadt unternommen. Das riesige Gelände, mit den Kontroll- und überwachungspunkten wurde uns erklärt. Beeindruckend war die Passkontrolle mit dem Fließband und der anschließenden überprüfung den Einreisenden. Die Kontrolle der Ausreisenden erfolgte über eine Gamma Kanone, wo das Wageninnere radioaktiv durchleuchtet wurde. Die zahlreichen Gebäude waren durch ein unterirdisches Tunnelversorgungssystem verbunden. Zugang zu und Wissen über die Tunnel waren einem kleinen Kreis der Beschäftigten vorbehalten. Die DDR-Grenztruppen waren in direkt angrenzenden Kasernenanlagen untergebracht.
Grenzübergangsstelle Marienborn Um 17:00 ging es wieder zurück zur Bildungsstätte Helmstedt. Jetzt haben wir zusammen den Grillabend verbracht, und wegen schlechten Wetters zusammen im Gastraum der Bildungsstätte das Grillgut mit einem Getränk genossen. Die letzte Teilnehmerin "Jutta" kam auch noch pünktlich vor der Vorstellungsrunde der einzelnen Teilnehmer. Nach einer Vorstellungsrunde, haben wir den Abend gemütlich und ohne Zeitdruck ausklingen lassen. Die Nachtruhe und die Vorfreude auf den nächsten Tag haben dann alle Teilnehmer auf das Zimmer begleitet.


Hier geht es weiter mit dem gesammten Reisetagebuch von Jutta, daß uns kurz vor Jahresende erreicht hat.
Danke für die gelungene Zusammenstellung der einzelnen Tageberichte.



Mirko:
Mit viel Freude habe ich diese Woche das Reisetagebuch gelesen. Ich könnte nochmal über einige Situationen und Erzählungen schmunzeln und habe mit großer Freude auf die Tour zurückgeschaut.
Liebe Jutta, vielen herzlichen Dank, dass Du doch noch das Projekt zu Ende gebracht hast und die Texte in ein so schönes Layout gefügt hast. Auch wenn ich damit (spätestens nach Weihnachten) nicht mehr gerechnet habe, so war die Freude nun umso größer doch noch ein Tagebuch in der Hand zu haben.
Auch allen Mitschreibenden danke ich vielmals für die erfrischenden Texte. Und an Michael einen besonderen Dank für die schönen Bilder und die Seitenmitgestaltung!
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Kommentare

10.08.2016
Lieber Michael,
danke für die schönen Bilder!!!! Großartig. Herausragend! Wirklich besonders.
Viel Spaß noch in deinem nächsten Bildungsurlaub beim Töpfern in der Toskana☺
Love it.
Ganz liebe Grüße aus Berlin von
Isabel

12.08.2016
Lieber Michael,
Du hast ja ein verdammt gutes Händchen für Bilder (und schöner Nachbereitung).
Das hat ja richtig Spaß gemacht, die Bilder anzuschauen!
Viele Grüße aus Potsdam
Mirko

13.08.2016
Hallo Michael,
vielen Dank für deine Tracks und Fotos. Die Aufnahmen sind meiner Meinung nach sehr gut und die Bearbeitung hat sicher viel Arbeit gemacht.
Weiterhin viele schöne Fahrradtouren wünscht dir
Jürgen Bierbaum

13.08.2016
Hallo Michael,
tolle Bilde, ich bin begeistert!!
Gruß aus dem Paradies
Peter

17.08.2016
Hallo Michael,
da Simone mir eine falsche mail Adresse zugeordnet hatte,
bin ich erst jetzt wieder in kontakt mit euch,
aber gleich mal die Rückmeldung: geniale Fotos von dir, und super bearbeitet.
grüße aus Bremen
Thomas

28.08.2016
Hallo Michael,
coole Fotos Herzlichen Dank.
Chris

09.08.2017
Ich habe mich riesig über die Kartengrüße aus Wittenberg von den "Blühenden Landschaften" 2017 gefreut.
Unterschrieben von: Halla, Bernd, Isabel, Dagmar, Simone, Mirko, Reinhard und John

Karte aus Wittenberg

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