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Dabei erleben wir die vergangene Zeit durch Gespräche mit Zeitzeugen, sowie den Wandel der Zeit durch Expertenrunden und versuchen auch einzelne Ausblicke in die Zukunft
zu geben. Besonderen Wert haben wir auf Gespräche mit unterschiedlichen PolitikerInnen und InitiativlerInnen gelegt. Die GrenzGänge sind eine intensive, persönliche und kontroverse Beschäftigung mit der Geschichte der friedlichen Revolution in Deutschland. In einer kleinen Gruppe werden in 10 Tagen einmalige Eindrücke gesammelt. Dabei soll der Bildungsurlaub ein ganzheitliches Erlebnis werden. Nicht nur die ungewöhnliche Fortbewegung auf dem Rad, sondern auch die individuellen übernachtungsorte - z. B. der Hüttenpalast Berlin - sollen einen schönen Rahmen zum intensiven Programm bieten. Ungeplante Kommunikation gehört zudem zum Programm jeder Radreise. Wir freuen uns, mit und in der Reisegruppe selbst unterschiedliche Grenzerfahrungen zu sammeln und auf einen gemeinsamen Weg zu bringen. Ein Nachbereitungstreffen soll die gemeinsamen Erfahrungen zusammenfassen - für weitere eigene GrenzGänge oder zum privaten Nachfahren. "Die GrenzGänge 2011 lassen sich als vielfältiges und reichhaltiges Angebot beschreiben. Sowohl unterwegs als auch durch das Programm an den einzelnen Stationen wurden Einblicke in verschiedene Aspekte der DDR und deutsch-deutschen Geschichte sowie Transformationsprozesse seit der "Wiedervereinigung"" gegeben. [...] Individuelle Wahrnehmungen auf der Tour und die Eindrücke aus den Begegnungen an den unterschiedlichen Stationen konnten zu einem differenzierten Blick auf die historisch gewachsene Situation in Ostdeutschland beitragen. Hervorzuheben ist dabei die Einbindung sehr unterschiedlicher Perspektiven und von Orten, die sonst von Bildungsveranstaltungen kaum angesteuert werden." Zeitpfeil 2011 --> © Bericht zur Teilnehmenden Beobachtung der GrenzGänge 2011 von der Heinrich Böll Stiftung | |
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Einleitung Der poetische Einstieg unserer beiden erfahrenen Reiseleiter hat mich sehr berührt. Daher hier etwas ausführlicher die Wanderungen durch die Mark Brandenburg Teil I Wer in die Mark reisen will, der muss zunächst Liebe zu Land und Leuten mitbringen, mindestens keine Voreingenommenheit. Er muss den guten Willen haben, das Gute gut finden, anstatt es durch krittliche Vergleiche totzumachen. Der Reisende in der Mark muss sich ferner mit einer feineren Art von Natur- und Landschaftssinn ausgerüstet fühlen. Es gibt gröblich Augen, die gleich einen Gletscher oder Meeressturm verlangen, um befriedigt zu sein...diese mögen zu Hause bleiben. Es ist mit der märkischen Natur wie mit manchen Frauen. Auch die hässlichste hat noch sieben Schönheiten. Ganz so ist es auch mit dem Land zwischen Oder und Elbe. Wenige Punkte sind so arm, dass sie nicht auch ihre sieben Schönheiten hätten. Man muss sie nur zu finden verstehen. Wer das Auge dafür hat der wage es und reise. Es wird einem selten das Schlimmste zugemutet. Aber es kommt doch vor und keine Lokalkenntnis, keine Reiseerfahrung reichen aus, dich im Voraus wissen zu lassen, wo es vorkommen wird und wo nicht. Zustände von Armut und Verwahrlosung schieben sich in die Zustände modernen Kulturlebens ein. Regeln sind nicht zu geben. Sicherheitsmaßregeln nicht zu treffen. Wo es gut sein könnte, da triffst Du es vielleicht schlecht, und da, wo Du das Kümmerlichste erwartest, überraschen Dich Luxus und Behaglichkeit. Und letztens. Wenn Du das Wagstück wagen willst, füll Deinen Beutel mit Geld. Reisen in die Mark ist alles andere als billig. Nimmst Du Anstoß an solchen Ärgernissen, dann bleibe zu Hause. Hast Du aber, wie die Engländer sagen, Deine Seele fertig gemacht und bist Du zu dem Resultat gekommen, ich kann es wagen: „nun denn!“ so wag es. Das Beste aber, dem Du begegnen wirst, werden die Menschen sein. Vorausgesetzt, dass Du dich darauf verstehst das rechte Wort für den gemeinen Mann zu finden. Du wirst, wenn Du Heim kommst nichts auswendig Gelerntes gehört haben, wie auf den großen Touren wo alles seine Taxe hat. Der Mensch selber aber wird sich vor Dir erschlossen haben. Theodor Fontane Wer das gesamte Werk in einer sehr interessanten DDR-Fassung, die Grenzgänge noch einmal aus anderer Perspektive und Zeit beleuchtend, genießen möchte kann dies unter … tun: An Simone und Mirko herzlichen Dank für ALLES! | |
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Beschreibung der Tour von den Teilnehmern der GrenzGänge Ost 2016Freitag den 22.07.2016 von Michael Engel Endlich ist es soweit! 2015 hatte ich mich zu dem Bildungsurlaub "GrenzGänge Ost XXI" bei der Heinrich Böll Stiftung angemeldet. Leider musste ich diesen Termin wegen akuter Knie-Probleme kurz vorm Start absagen. Erstaunt war ich, dass diese Bildungsreise 2016 wieder auf dem Programm stand, da 2015 diese als letztes Mal angekündigt wurde. Optimistisch habe ich mich vor meiner Knie OP im Februar für das Jahr 2016 wieder angemeldet, und eine Bestätigung für die Teilnahme der "GrenzGänge Ost XXII" bekommen. Jetzt musste erst mal das Knie im April in der BGU Frankfurt erneuert werden. Nach gelungener Operation kam ich für 4 Wochen nach Bad Liebenstein auf Reha. Weiter wurde ich mit Krankengymnastik Terminen überhäuft, zu meinem Vorteil. Im Juni habe ich dann die ersten Fahrrad-Exkursionen unternommen, und sie sind positiv ausgefallen. Optimistisch habe ich dann auf den Start Termin für den Bildungsurlaub weiter trainiert mit meinem E-Bike (Pedelec). Am 22.07.2016 war es dann soweit. Die Beiden Fahrradtaschen waren gepackt, das Fahrrad auf dem Heckträger meines Busses montiert und so bin ich um 10:00 von Frankfurt in Richtung "Helmstedt" gestartet. über die A5 und weiter der A7 folgend ging es zum Treffpunkt der "Politischen Bildungsstätte" in Helmstedt, wo ich um 13:30 eintraf. Habe dann mein Zimmer bezogen und auf der Terrasse auf weitere Teilnehmer gewartet. Um 14:00 haben wir, die Bildungsurlauber in Summe 16(1) bei einer Kaffeerunde uns kurz vorgestellt, und den Kuchen und Kaffee genossen. Mirko und Simone haben uns über weitere Details der Fahrradtour informiert. | |||
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Um 15:00 wurde es dann ernst mit dem Bildungsurlaub! Abfahrt mit dem Fahrrad zum ehemaligen Grenzübergang "Marienborn". Hier haben wir eine 2 Stündige exklusive Führung
mit einer Zeitzeugin der "Frau Müller" durch die Geisterstadt unternommen. Das riesige Gelände, mit den Kontroll- und überwachungspunkten wurde uns erklärt. Beeindruckend
war die Passkontrolle mit dem Fließband und der anschließenden überprüfung den Einreisenden. Die Kontrolle der Ausreisenden erfolgte über eine Gamma Kanone, wo das
Wageninnere radioaktiv durchleuchtet wurde. Die zahlreichen Gebäude waren durch ein unterirdisches Tunnelversorgungssystem verbunden. Zugang zu und Wissen über die
Tunnel waren einem kleinen Kreis der Beschäftigten vorbehalten. Die DDR-Grenztruppen waren in direkt angrenzenden Kasernenanlagen untergebracht.
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