Junkers JU 52/3m Schreiber Papiermodell JFS-71127



Schreiber Verlag

Der Schreiber-Verlag wurde 1831 von Jakob Ferdinand Schreiber in Esslingen am Neckar gegründet. Nach Schreibers Tod im Jahre 1868 führte sein Sohn Ferdinand Schreiber den Verlag fort, dem sich später dessen Bruder Max Schreiber als Teilhaber anschloss. Anfangs bestand das Verlagsprogramm aus farbigen Kunstblättern und Landschaftsbildern. Erfolgreich wurde der Verlag jedoch vor allem durch farbig illustrierte Kinder- und Naturbücher, Bilder- und Bastelbogen. Diese errangen bald den Ruf, „pädagogisch besonders wertvoll“ zu sein, da sie naturkundliche und technische Informationen kindgerecht darstellten, kamen aber zudem durch ihre überdurchschnittlich sorgfältige, oft liebevolle Gestaltung auch bei den Kindern selbst gut an.

Zu den bekanntesten historischen Titeln des Verlages zählen u. a.: Sibylle von Olfers, Etwas von den Wurzelkindern Albert Sixtus, Fritz Koch-Gotha: Die Häschenschule Lothar Meggendorfer: Meggendorfer Blätter, erfolgreiche Satirezeitschrift historische und aktuelle Modellbaubögen.

Kindertheater Mit seinen Papiertheatern konnte der Verlag sogar international Erfolge erzielen. Eine Besonderheit des Verlagsprogrammes wurden die mehrdimensionalen Bilderbücher von Lothar Meggendorfer, welche durch trickreiche Klapp- und Schiebemechanismen erlaubten, ganze Szenerien aus dem Buch heraus aufzuklappen oder durch das Ziehen an einer Lasche ein Bild zu „verwandeln“, so dass eine Szene sich oft in einer überraschenden Wendung umkehrte.

Ebenso bekannt bei Bastlern und Sammlern sind bis heute die Kartonmodellbaubogen des Verlages, die komplexe Objekte wie Gebäude (besonders Burgen, Schlösser der Leuchttürme), Schiffe und Flugzeuge, Weihnachtskrippen und Anziehpuppen detailgenau nachbildeten.

Für den Schreiber-Verlag arbeitete Anfang des 20. Jahrhunderts auch Theodor Haecker. In Esslingen präsentiert heute das J.-F.-Schreiber-Museum Geschichte und Publikationen des Verlages. Die Familie Schreiber führte den Verlag noch bis 1988. Bis 2014 gehörte das Nachfolgeunternehmen Esslinger Verlag J. F. Schreiber GmbH zur Stuttgarter Klett-Gruppe. Seitdem ist es Teil des Thienemann-Esslinger Verlags. Nach wie vor werden Kinderbücher produziert. Einige der erfolgreichsten historischen Titel sind als Nachdrucke neu aufgelegt. Der Modellbaubogen-Zweig wurde vom Aue-Verlag, Möckmühl, übernommen.

Junkers Ju 52/3m

Die Ju 52 hat Geschichte geschrieben. Entwickelt als wartungsarme Maschine für Flughäfen mit schlechter Ausstattung, machte sie sich schnell einen Namen als besonders robuste und zuverlässige Maschine. Ursprünglich mit nur einem Motor gebaut, flog die erste dreimotorige Version 1932. Die beiden ersten davon wurden in Bolivien in Dienst gestellt. Ab 1934 flog die Lufthansa die Ju 52, und schon ein Jahr später bestanden 85% ihres Flugzeugparks aus Ju 52. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 290 km/h nicht eben hoch, aber auch die Start- und Landegeschwindigkeit (Bild von Markus Kress, CC BY-SA 3.0, Link) waren mit 120 bzw. 106 km/h niedrig. Sie war ausgelegt für 3 Mann Besatzung und 15-17 Passagiere bzw. 1.500 kg Nutzlast und eine Reiseflughöhe von 2.500 m. Die komplette Maschine kostete ca. 230.000 Reichsmark. Auch heute noch gibt es einige flugfähige Maschinen. Die Ju 52 kann auch besichtigt werden, z.B. im Deutschen Museum in München und in den Technikmuseen in Sinsheim, Berlin und Dessau.

Junkers JU 52/3m Schreiber Papiermodell JFS-71127 Baubericht

In den 80er Jahren habe ich mit dem Bau von Papiermodellen angefangen. Zahlreiche Schreiber Modelle habe ich gebaut und auch einige Bögen auf Vorrat gekauft. Eines war der Schreiber Bogen 71127 der aber aus Zeitmangel in einer Schublade verschwand und in Vergessenheit geriet. 2021, bin ich durch Corona bedingt auf den alten Bastellbogen von 1989 gestoßen. Zeit war jetzt kein Thema mehr 😷 und so bin ich das schwierige Bauprojekt angegangen. Der Bogen hat schon einen Seltenheitswert, da er von 1989 stammte und heute nicht mehr im Schreiber Programm vorhanden ist.
So habe ich im Januar 2021 den alten Bastelbogen abgestaubt und erst einmal die Anleitung studiert. Eine spezielle Silhouettenschere wurde in der Töngesgasse in Frankfurt bei dem alteingesessenen Geschäft von Joh. Heinr. Dotzert erworben. Kleber kam von UHU (Tropffrei) zum Einsatz. Als erstes wurde das Cockpit fertig gestellt. Die vorderen Fenster waren schon eine Sisyphusarbeit.
Jetzt wurde die Passagier Kabine in Angriff genommen (Bild 6). Eine Herausforderung waren die 14 Sitze (Bild 10), die viel Zeit gekostet haben. Jetzt wurde die Beleuchtung in den Kabinen Abteilen angebracht. Nach dem zusammensetzen des Rumpfes wurde dieser mit dem Metallpapier beplankt (Bild 12). Das Höhen- und Seitenleitwerk wurde installiert und beplankt. Jetzt wurden die Tragflächen in Angriff genommen. Die Spannten wurden mit Pappe verstärkt und mit dem Papierbogen bespannt. Die Außenhaut wurde wieder mit Metallpapier überzogen (Bild 16). Als nächstes wurden die Motorträger an den Tragflächen und am Cockpit angebracht. Die Querruder und und das Fahrwerk mit den Reifen wurde montiert. In die 3 Motorträger habe ich je einen 8 mm Micro Getriebemotor eingebaut der die Propeller antreibt. Jetzt sind die Motoren an der Reihe. Die 9 Zylinder sind an dem Motorträger anzubringen. Ohne spezielle Fein-Pinzette ist dies kaum möglich. Auf die Motorverkleidung habe ich verzichtet, da der schöne 9 Zylinder Motor nicht mehr zu sehen währe. Nach dieser Zeitaufwändigen Arbeit kann sich das Modell mit Beleuchtung und drehenden Luftschrauben sehen lassen. Nach drei Monaten ist das Werk vollbracht und hängt in meinem Arbeitszimmer an de Decke!

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