Von St.Goarshausen nach Kamp Bornhofen

Achte / neunte Rheinsteigetappe am 13.01.2007



Von St.Goarshausen nach Kamp Bornhofen

Karte Etappe 08_09 Rheinblick Ein Tunnel tief unter dem Rhein hindurch? Gibt es nicht! Gab es aber. Und zwar bis zum 15. September 1958. An diesem Tag stellte die „Grube Gute Hoffnung“ oberhalb von Wellmich ihren Betrieb ein. Weil die Aufbereitungsanlage für die Erze, die hier jahrhundertelang geschürft wurden, auf der linken Rheinseite stand, sprengten die Bergleute in 136 Meter Tiefe einen Stollen unter dem Rhein hindurch. Die Erinnerung daran hält ein Lehrpfad wach. Bis zu dessen Startpunkt an der Heumarktspforte Wellmich ist es ein schönes Stück Weg. Der führt vom Friedhof St. Goarshausen im Hasenbachtal anfangs steil aufwärts bis zu einem markanten Sendemast. Den herrlichen Blick zurück auf Burg Katz genießt man gerne ausgiebig – auch, um Puls und Puste zu beruhigen. Nächstes Ziel ist die Burg Maus, zu der man zuletzt in Serpentinen absteigen muss. Das Gemäuer beheimatet einen Adler- und Falkenhof, wo von Frühjahr bis Herbst Greifvögel im freien Flug vorgeführt werden. Von der Festung steigt man nach Wellmich ab, wo der Bergbau- und Landschaftspfad nach Ehrenthal beginnt. Auf ihm erfährt man nicht nur einiges über die Tradition des Bergbau, sondern lernt auch Pflanzen und Tiere kennen, die ihre Heimat gemeinhin im Mittelmeerraum haben – unter anderem seltene Orchideenarten. Der Lehrpfad leitet in lang gezogenen Serpentinen aufwärts zur geräumigen Schutzhütte auf dem Sachsenhäuser Feld. Nach der Rast führt er hinab in den Grund des Ehrenthaler Baches, in dem der Rheinsteig auf Höhe einer Abraumhalde nach rechts aufwärts ausschert. Nun folgt man den Schildern in Richtung Oberkestert. Der Weg geht bald in einen schmalen Felsenpfad über, der sich an den Hang oberhalb der Pulsbachklamm anlehnt. Nun nicht dorthin absteigen (das wäre eine lohnende Extratour), sondern hinüber nach Oberkestert wandern und von dort zur Rast nach Kestert. Profil Etappe 07 Wilfried Es waren einmal . . . zwei böse Brüder. Beim Teilen des Erbes betrogen sie ihre blinde Schwester. Anders als diese vergeudeten sie das Geld, das sie der Schwester abgenommen hatten. Doch ihr Vermögen zerrann und sie gerieten in Streit. Als alles aufgebraucht war, beschlossen die Brüder, sich bei einer Jagd zu versöhnen. Wer am nächsten Morgen zuerst munter sei, sollte den anderen mit einem Pfeil an den Laden wecken. Beide erwachten zugleich, öffneten das Fenster, schossen ihren Pfeil – und töteten sich gegenseitig. So schaurig wie die Sage, so schön ist der Rheinsteig zwischen Kestert und Osterspai. Anfangs wartet ein anstrengender Aufstieg: Zunächst bergan zum Aussichtspunkt an der Hindenburghöhe, dann weiter bis nach Lykershausen. Von dort wandert man über freies Feld hinüber zu einem besonderen Wald: In einem großflächig umzäunten Gebiet weiden englische Expmoorponys und südafrikanische Burenziegen. Sie sollen genüsslich am Gestrüpp knabbern und es kurz halten. Kurz hinter ihrem Areal schimmern erstmals die Türme der feindlichen Brüder durch das Laub. Nach einer kurzen Rast (beide Burgen bewirtschaftet) schlendert man hinab zur Loreley-Burgen-Straße im Bornhofener Bachtal. Dort beginnt eine Bohlentreppe, die über 82 Stufen wie eine Himmelsleiter den Hang hinaufklettert. Es folgt ein steiler Serpentinenpfad, der weiter oben abflacht. Nun geht es bergab nach Kamp Bornhofen zu userem Ausgangspunkt.

Wieder ein schönen Wandertag den wir geniessen durften. Wilfried & Michael



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